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Einbau von Big Bags zur Querung von Seen

Der dritte Bauabschnitt der B 173 ist in vollem Gange, unter anderem laufen die Arbeiten an der Anschlussstelle Michelau. Hier ist die Querung von mehreren Baggerseen eines Kieswerkes erforderlich, die sich östlich der Anschlussstelle Michelau befinden:

Für die Querung der westlichen Sedimentationsseen und des östlichen Frischwassersees sind Spundwandreihen zur Abtrennung des Baufeldes von den verbleibenden Seebereichen einzubauen. 

Die Herausforderung dabei: Diese Seebereiche, insbesondere der Frischwassersee, dürfen für die Aufrechterhaltung des Betriebs des Kieswerks nicht beeinträchtigt werden. Die Spundwände sind deshalb zuerst einzubringen, bevor weitere Arbeiten im See erfolgen dürfen. 

Konkret bedeutet das: es soll eine Straße durch die Seen gebaut werden und dafür braucht man ein trockenes Baufeld. Den See einfach mittelfristig leer pumpen, den Damm schütten, fix die Straße durchbauen und anschließend die Seen wieder fluten, funktioniert nicht, da die Arbeit des Kieswerks nicht beeinträchtigt werden darf. 
Also wurde entschieden sogenannte Spundwände einzubauen, das Wasser zwischen den Wänden abzupumpen, den Damm zu schütten und dann die Straße darüber zu legen. Normalerweise werden Spundwände aus Stahlelementen hergestellt, die in den Boden gerammt oder gerüttelt werden und dann einen festen Verbund bilden.

Da Stahl aktuell aber häufig Mangelware und deswegen auch nicht gerade günstig ist, hatte die Baufirma einen anderen Vorschlag. Und das ist das Besondere, da so erstmalig im Einsatz:

Auf dem Bild sehen sie sogenannte „Big Bags“ die nun anstelle der Stahlspundwände eingebaut werden. Bei diesen Big Bags werden große Textilsäcke mit zuvor ausgebautem bindigen Bodenmaterial befüllt und anschließend im Mauerverbund ins das Gewässer gesetzt.

Das Versetzen der Big Bags erfolgt mit einem Schwimmbagger. Dieses Verfahren gewährleistet eine schonende Bauweise gegenüber der Beckensohle. Nach Beendigung der Baumaßnahme werden die Big Bags zurückgebaut und entleert. Die Entleerung erfolgt in der letzten Erdbaulage, also wird das Material direkt in der Baumaßnahme weiterverwendet.

© Bilder: Staatliches Bauamt Bamberg

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